Christian Köhler-Warmbrunn
Christian Köhler-Warmbrunn (* 14. Oktober 1981 in Dessau; vorehelich Christian Köhler) ist ein deutscher Ethnologe, Philosoph und Kampfkunstlehrer. Er arbeitet als Sozialunternehmer und Publizist.
Leben
Köhler-Warmbrunn übte seit 1992 verschiedene Kampfkünste aus und beschäftigte sich während seines Studiums der Ethnologie und Philosophie an der Martin-Luther Universität Halle (MLU) bei Prof. Dr. Thomas Hauschild zunehmend mit deren soziokultureller Einbettung. Seit 2005 ist er Gründungsmitglied des Kultur-, Sport- und Bildungsvereins Culture Academy e. V. und aktiv in dessen Organisation und Entwicklung.
Seine Magisterarbeit ( Citation: Köhler, 2015 Köhler, C. (2015). Capoeira. Körper, flow und erzählung im afro-brasilianischen kampftanz. Tectum. ) beschäftigte sich mit viszeral kodierten Grundlagen sozialer Beziehung und niedrigschwelligen aufklärerischen Potenzialen im afrobrasilianischen Kampftanz Capoeira. Für seinen Feldaufenthalt in Salvador da Bahia erhielt er ein Forschungsstipendium des DAAD. Die Arbeit wurde überarbeitet als Monographie veröffentlicht.
Köhler-Warmbrunn entwickelte den ursprünglichen Ansatz der körperpraktischen Kultivation von Emotion und Weltbeziehung in seiner Dissertation ( Citation: Köhler-Warmbrunn, 2025 Köhler-Warmbrunn, C. (2025). Körper, geist und gewalt. Ethnographische perspektiven auf leiblichkeit, emotion und bildung in den martial arts & combat sports . ) weiter zu einer allgemeinen Theorie der phänomenologischen Verknüpfung von Bewegung, Erkenntnis und humanistischer Bildung. Zur Promotion erhielt er ein Forschungsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt.
Auf Grundlage seiner Forschungergebnisse entwickelt er als Vorstand und wissenschaftlicher Leiter der Culture Academy offene Standards der zivilgesellschaftlich verantwortlichen Bildungsarbeit in den Martial Arts & Combat Sports (MACS), respektive Capoeira und Mixed Martial Arts. Diese finden Anwendung im pädagogischen Konzept des Vereins sowie interdisziplinären Personal Trainings.
Werk
Köhler-Warmbrunns Sichtweise auf kämpferische Körperpraktiken in den Martial Arts & Combat Sports (MACS) ist maßgeblich geprägt von der Capoeira Angola, die Kampf unter spielerischen Aspekten rahmt. Dies ermöglicht eine Abkehr von hegemonialen Diskursen über Gewinnen und Verlieren und ebnet den Weg für die Betrachtung der Praktiken unter emotionalen und persönlichkeitsbildenden Aspekten. Spiel als Instrument humanistischer Bildung und philosophische Anthropologie der Emotionen stehen dabei im Vordergrund.
Köhler-Warmbrunns philosophische Position ist geprägt vom Universalismus Immanuel Kants, der philosophischen Anthropologie Helmuth Plessners und phänomenologischen Teilaspekten. Seine empirisch basierte Forschung betont die mutig-emotionalen Aspekte des Aufklärungsgedankens und die Integration von Emotion über kämpferische Körperpraktiken.
Publikationen (Auswahl)
- Christian Köhler 2015 Capoeira. Körper, Flow und Erzählung im afrobrasilianischen Kampftanz. Tectum
- Christian Köhler 2017 Ökonomie der Gewalt und ethisches Lernfeld - Feldbericht zur »Gewalt« in den Capoeiras und Mixed Martial Arts. In: Swen Körner and Leo Istas 2017 Martial Arts and Society. Zur gesellschaftlichen Bedeutung von Kampfkunst, Kampfsport und Selbstverteidigung. Feldhaus. Editino Czwalina. 101-110
- Christian Köhler-Warmbrunn 2025 Körper, Geist und Gewalt. Ethnologische Perspektiven auf Leiblichkeit, Emotion und Bildung in den Martial Arts & Combat Sports, im Druck
Zitierte Literatur
- Köhler (2015)
- Köhler, C. (2015). Capoeira. Körper, flow und erzählung im afro-brasilianischen kampftanz. Tectum.
- Köhler-Warmbrunn (2025)
- Köhler-Warmbrunn, C. (2025). Körper, geist und gewalt. Ethnographische perspektiven auf leiblichkeit, emotion und bildung in den martial arts & combat sports .